Ich bin Jörg Heierli
Ein Mann der verrückt genug ist, einfach mal Afrika mit dem Fahrrad zu umrunden, weil er zu faul ist, einen Flug nach Südafrika zu buchen.
Aber eigentlich finde ich es verrückter, sein Leben lang zu arbeiten, auf das Wochende und die 5 Wochen Urlaub im Jahr zu warten um dann erst etwas zu erleben. Ich wollte schon immer ein Abenteurer sein und meine eigenen Abenteuergeschichten schreiben.
Mit meiner Afrikatour habe ich das getan. Das Buch darüber ist übrigens seit Mai 2023 auf dem Markt. Aber Afrika war nicht mein erstes Abenteuer...
Aber von Vorne. Ich bin im kleinen Weiler Schweizersholz, bei Bischofszell, im Thurgau aufgewachsen. Ein Kind einer Bauernfamilie mit eigenem Hof und irgendwie immer der Seltsame in der Schule. (Bin ich auch heute immer noch, sagt jedenfalls meine Freundin)
Nach der Schule ging es mit der Ausbildung als Bäcker-Konditor los und weil ich ja schon früh wusste, dass ich reisen will und mir die Welt ansehen, dachte ich mir, Koch wäre ein geeigneter Beruf dafür und ich hängte nochmals eine zweijährige Ausbildung als Koch an. Danach kam das Militär. Ich mag das Militär nicht besonders. 10 Monate im Dienst und absolut nichts genützt...
Dann begann mein Aufbruch in die grosse weite Welt. Also erstmal 1.5 Jahre nach Hamburg, wo ich also Koch und Bäcker arbeitete. Durch meine Küchenchefs, kam ich an einen Posten auf der nagelneuen "Mein Schiff 4" von Tui Cruises und war der allererste Patissier, der das Schiff je betreten hat. Hauptsächlich sind wir von Kiel oder Hamburg aus durch die Ost.- und Nordsee gecruist, bis ans Nordkapp und am Ende bis nach La Palma. Es folgten andere Jobs und auch wenn die Arbeit auf den Schiffen ein undankbarer Knochenjob ist, konnte ich viel lernen und etwa 2 Jahre später heuerte ich erneut auf einem Schiff an. Die "MS Europa 2" von Hapag Lloyd. Von Kanada in die Karibik, durch den Panamakanal, fränzösisch Polynesien, Neuseeland, Tasmanien bis nach Hongkong ging die Tour. Die Arbeitsbedingungen waren zwar kein bisschen besser, aber auch hier habe ich sehr viel erlebt und gelernt. Fast völlig ausgebrannt nach 6 Monaten durcharbeiten, wollte ich meinen Job an den Nagel hängen. Langsam nahm die Idee mit Afrika umrunden Gestalt an in meinem Kopf, und so arbeitete ich weitere 1.5 Jahre als Bäcker, bis dann die Vorbereitungen abgeschlossen waren und ich im September 2018 im Alter von 27 Jahren die Tour startete.
2020 erreichte ich nach anderthalb Jahren den südlichsten Punkt Afrikas. Weiter ging die Tour nach Norden, doch im März 2020 sollte alles anders kommen. Corona, Lockdowns, und ein sofortiger Heimflug. Die allerletzte Maschine aus Johannesburg, dann war das Abenteuer vorbei. Einst dachte ich, nach 3 Monaten könnte ich weiterfahren, doch es wurden 5 Jahre. Jahre in denen ich Vorträge hielt, ein Buch schrieb, und noch so ganz nebenbei die Berufsprüfung als Bäcker-Konditor (In Deutschland entspricht das etwa der Meisterprüfung) mit einer 5.0 abschloss. Doch so viel auf einmal zu machen, hatte seinen Preis. -Burnout
Ich ging weg vom Beruf, begann im Getränkehandel als Lieferfahrer und Junge für alles zu arbeiten, und die Arbeit gefiel mir so gut, dass ich bald aus dem Burnout draussen war. Und mich endlich langsam wieder darauf vorbereiten konnte, meinen grossen Traum zu Ende zu bringen.
Ich würde schliesslich nicht als zufriedener Mann sterben können, hätte ich mein Lebensziel Afrika zu umrunden nicht abgeschlossen. Aber eigentlich will ich ja die ganze Welt gesehen haben. Es werden also noch viele Abenteuer folgen....