Ich bin Jörg Heierli
Ein ganz normaler Durchschnittstyp. Naja, vielleicht ein wenig überdurchschnittlich ehrgeizig und verrückt, aber eigentlich ganz umgänglich, wenn man mich erst mal ein wenig besser kennt.
Vielleicht sollte man eher fragen, was ich bin.
Ich bin ein Seemann und Weltenbummler, Amateurfotograf, schwarzhumoriger Rock'n Roller und ein leidenschaftlicher Boxer und Sportler. Und ich bin gelernter Bäcker, Konditor, Patissier und Koch, und hungrig nach Abenteuern.
Aber erst mal alles auf Anfang.
Im Jahre 1291 wurde meine Heimat, die Schweiz, gegründet. 700 Jahre später dann das erste wichtige Ereignis in der Geschichte der Schweiz:
Meine Geburt
Noch heute reisen Pilger aus der ganzen Welt an die Stätte meiner Geburt und bringen Geschenke und Blumen.
Ich wuchs auf dem Land auf, in einem kleinen Dorf bei Bischofszell, wo ich noch immer meinen Wohnsitz habe. Hier ist die Welt noch in Ordnung. Man kennt alle Kühe im Ort persönlich und selbst die Dorfnutte ist noch Jungfrau. Und wenn es am Samstag nach Gebratenem riecht, dann ist das auch kein Barbecue sondern einfach die wöchentliche Hexenverbrennung.
Aber ich schweife ab.
Nach der Schule war ich froh, als ich endlich eine Lehre als Bäcker-Konditor in einer kleinen Dorfbäckerei beginnen konnte. Nach erfolgreichem Lehrabschluss hängte ich auch gleich noch eine Zusatzlehre als Koch an, die ich auch erfolgreich beenden konnte.
Nach meiner zweiten Ausbildung kam dann der obligatorische Wehrdienst in der Schweizer Armee. Ein knappes Jahr lang diente ich dort als Füsilier, immer ein wenig auf Konfrontationskurs mit meinen Vorgesetzten.
Endlich aus dem Militär entlassen, machte ich mich auf in die Stadt, aus der meine Stiefmutter kommt, nach Hamburg. Dort arbeitete ich als Bäcker, Konditor und Koch bei einem Grosscateringunternehmen, wo ich auch anderthalb Jahre lang blieb.
An dieser Stelle einen lieben Gruss an alle meine alten Kollegen von Nordevent.
Mein damaliger Küchenchef verschaffte mir dann eine Stelle als Patissier auf der "Mein Schiff 4". 1200 Crew und 3000 Gäste fasste dieses Schiff. Und es war nagelneu. So neu, dass ich noch in der Werft, wo es gebaut wurde, aufstieg und tatsächlich der erste Patissier bin, der dieses Schiff betreten hat.
Ich half mit die Abläufe aufzubauen, entwickelte Rezepte und machte irgendwie noch den Job eines Chefpatissiers nebenher. Neben dem 360 Stunden/Monat Job blieb doch tatsächlich noch Zeit sich die Orte an der Ost.-und Nordsee anzusehen, wo die MS4 kreuzte.
Nach 6 Monaten Durcharbeiten war ich dann auch komplett hinüber, aber ich habe noch nie so viel gelernt wie dort.
Es folgte eine Saisonstelle in Arosa, und als ich dann im Sommer von einer Tour nach Kanada, mit meinem Vater, zurückkam und folglich leicht pleite war, ging ich, obwohl ich mir geschworen hatte, nie wieder, auf das nächste Schiff.
Die Mein Schiff 4 an den Hamburger Landungsbrücken
Die MS Europa 2 ist ein 5-Sterne plus-Schiff, und hat nur 500 Passagiere und 350 Crew. Wieder 6 Monate harte Arbeit und irgendwie schaffte ich es kaum den Ansprüchen der 5-Sterne plus Küche gerecht zu werden. Ich wurde oft zusammengestaucht von den Chefs, doch irgendwie schaffte ich es immer wieder aufzustehen. Dafür war die Route und die Crew umso besser. Von Kanada bis nach New Orleans, durch die Karibik und Panama, durch Polynesien bis nach Tasmanien und von da an nordwärts bis Hongkong ging die Route. Ich kam an traumhafte Orte und verstand mich bestens mit der Crew und erlebte sehr viel mit diesen Leuten. Das entschädigt einen doch ein wenig. Der Lohn selbst tat es nämlich nicht wirklich.
Wer sklavereiähnliche Arbeitsbedingungen, Lebensmittelverschwendung und Umweltverschmutzung mag, der ist auf einem Kreuzfahrtschiff genau richtig.
Die MS Europa 2 in französisch Polynesien
Nach meiner Zeit auf der Dutchman,(nach der Legende des fliegenden Holländers(siehe Fluch der Karibik)) wie einige Leute der Crew sie nannten, beschloss ich mit dem Kochberuf aufzuhören und arbeitete seitdem in einer kleinen Dorfbäckerei und bereitete mich nebenher noch auf meine grosse Reise vor. Am 02. September 2018 war dann der Start zu meiner grossen Reise.