Über die Reise
Mit dem Fahrrad von der Schweiz bis nach Gibraltar und von da nach Marokko. Dann immer entlang den Küstenländern bis ans Kap der guten Hoffnung. Von da dann wieder nordwärts zum Victoriasee und dann durch Äthiopien, den Nordsudan. Über Port Sudan nach Saudi Arabien, nach Jordanien, nach Israel. Anschliessend mit dem Schiff nach Zypern und dann in die Türkei, zurück in die Schweiz.
Wie kommt man auf so eine hirnrissige Idee?
Nun, Ich war schon immer einer der gerne herumgereist ist. Als ich auf der MS Europa 2 arbeitete machte ich mir so meine Gedanken, was ich nach dem Schiff noch machen kann und will.
Ich fürchte nichts mehr als den Alltag. Dieses ewige Hamsterrad von Arbeiten-Essen-Schlafen-auf den freien Tag warten und das Ganze wiederholen bis zur Pension. Das macht mir Angst.
Also gehe ich auf Reisen. Aber wohin? Ich gehe gerne an unbekannte Orte, die noch nicht mit Touristen überlaufen sind. Nichts zerstört einen schönen Ort schlimmer, als haufenweise Touristen.
Also nach Afrika. Aber wie? Motorräder und Autos kann ich nicht reparieren und alles andere würde mir irgendwann verhungern. Bleibt also nur noch das Fahrrad.
Warum eigentlich nicht? Es ist umweltfreundlich, man erlebt die Länder ganz anders und es braucht echte Anstrengung um von A nach B zu kommen.
Und ich bin einer, der körperliche und geistige Herausforderungen liebt. Und ich habe einen, nennen Sie es ruhig kindlichen Glauben, dass ich alles erreichen kann. Ich will wissen wie Afrika wirklich ist. Ob das stimmt was man immer hört, woher die Armut kommt, wollte all die schönen Orte aus dem Fernsehen sehen.
Und warum denn gleich rundherum und nicht einfach nur ein paar Länder fragst du?
Weil ich das ganze Afrika kennenlernen wil, um mir eine Meinung zu bilden. Weil ich alles sehen will. Und weil ich eines Tages sagen können möchte:"Ich habe ganz Afrika mit dem Fahrrad umrundet."
Ob ich das schaffe hängt aber wohl eher von der politischen und meiner finanziellen Lage ab. Ich werde einfach so lange unterwegs sein, bis mir das Geld ausgeht oder mich äussere Umstände zum Abbruch zwingen.
Aber warum denn jetzt ausgerechnet Afrika?
Umso mehr ich mich mit Afrika und der möglichen Route beschäftigt habe, umso mehr Gründe fand ich dafür.
Als erstes ist da mal der Umstand, dass Afrika noch immer irgendwie unbekannt ist. Während heutzutage jeder mit dem Rucksack nach Südostasien geht, gibt es in Afrika immer noch viele unentdeckte Orte.
Dann will ich wissen, wie Afrika wirklich ist. In den Medien hört man nur von Krieg, Hungersnöten und Krankheit. Wie die Menschen wirklich sind und was die Medien nicht schreiben, das ist es was ich wissen will. Ich glaube nämlich, dass die Welt ein besserer Ort ist, als uns immer glauben gemacht wird.
Und ich will dir grossen Naturreservate, Landschaften und Wüsten, wie die Serengeti, den Kongo oder die Kalahari, sehen.
Als Profi habe ich natürlich auch ein Interesse, an den Kochtöpfen und Backöfen des Kontinents und auch der Länder dazwischen.
Ich hoffe auch viele eindrückliche Fotos und Geschichten mitzunehmen und vielleicht eines Tages davon Leben zu können.
Doch neben vielen anderen Gründen, die ich nicht auch noch aufzählen will, will ich vor allem raus aus dem Alltagsleben und wissen wie viel ich leisten kann, wenn ich komplett auf mich selbst gestellt bin.